Stellungnahme von Wadi zum Corona-Virus im Irak

Nach den ersten bekannt gewordenen Infizierungen mit dem Corona-Virus im Irak stellen sich Wadis Außendienstmitarbeiter und Partner auf die neue Situation ein.

Seit dem Ausbruch folgten Wadi und seine Partnerorganisationen der Entwicklung des Corona-Virus. Wir waren uns bewusst, dass es bloß eine Frage der Zeit sei, bis der Virus den Nahen und Mittleren Osten erreichen würde. Nachdem er sich im Iran ausgebreitet hatte, wurden nun die ersten Fälle im Irak publik gemacht.

Die ersten Aufklärungsseminare über den Corona-Virus gaben wir im Januar. Seitdem haben all unsere Teams und Mitarbeiterinnen ihr Bestes gegeben, Studierenden, Frauen, Dorfbewohnern und Flüchtlingen Vorsorgemaßnahmen nahezubringen.

Heute entschieden wir uns dazu, diese Aktivitäten vorläufig einzustellen.

Wir können nicht riskieren, dass Menschen sich aufgrund dieser Seminare öffentlich treffen.

Vor allem vor dem Hintergrund der Aufklärungsseminare können wir nicht in Kauf nehmen, Teil des Problems statt Teil der Lösung zu sein.

Wir sind fest davon überzeugt, dass kein Grund zur Panik besteht, aber wir denken gleichzeitig, dass in dieser Situation Vorsicht statt Leichtsinnigkeit geboten ist.

Wir sind keine Ärzte oder Mediziner. Dennoch können wir viel bewirken. Zurzeit wird die Region Halabja aufgrund ihrer Nähe zum Iran als am gefährdetsten betrachtet. Wir werden unseren engen Partner vor Ort helfen. Radio Dange NWE strahlt täglich spezielle Sendungen aus, da es das Vertrauen der Bevölkerung genießt. Der Virus unterscheidet nicht zwischen Kurden, Arabern, Syrern, Irakern und Iranern. Das tun wir auch nicht.

Das Radio wird in den nächsten Tagen spezifische Aufklärungsprogramme auf Sorani, Kurmandschi, Arabisch und sogar Farsi ausstrahlen. Und wir werden sie und andere Partner auf verschiedene Weisen unterstützen. Wir hoffen, dass andere Medienpartner sich uns anschließen werden und wir auch all unsere anderweitigen Kontakt- und Social Media-Kanäle werden nutzen können.

Mit dem medizinischen Personal, Schulen, Behörden und anderen NGOs werden wir uns eng abstimmen, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Wir hoffen darauf, dass auf diese Weise unsere Reputation einer seit 30 Jahren hier arbeitenden Organisation und unsere Kenntnisse einen kleinen Unterschied machen werden.

Suleymaniah und Dohuk, 24. Februar 2020