Schutz des kulturellen Erbes im irakisch-kurdischen Koya

Wadi unterstützt Maßnahmen zum Erhalt des kulturellen Erbes in der irakisch-kurdischen Stadt Koya.

282196960_378653197640052_8964818164173345149_n

Bild: Der Mahmud Agha Khan in Koya

Der Mahmud Agha Khan (Große Khan) in Koya (auch Koy Sandschaq) aus dem Jahr 1277 H. (1861-2 n. Chr.) befindet sich im Herzen des Basars nahe der Großen Moschee und ist eines der wichtigsten Gebäude des alten Koya. Es ist ein typisches Beispiel für einen Khan (Handelsgebäude mit Übernachtungsmöglichkeiten für Menschen und Tiere) aus dieser Zeit und eines, wenn nicht sogar das einzige, letzte Beispiel im Nordirak. Das Gebäude, wenn auch teilweise ruiniös, ist immer noch reich an außergewöhnlichen Details, wie den dekorierten Türstürzen und Laibungen aus so genanntem „Mosul-Marmor“. Der Eingang trägt eine Inschrift, die den Bauherren lobt und das oben genannte Datum angibt. Frühere Reparaturen und Stabilisierungsmaßnahmen sind an vielen Stellen des Bauwerks sichtbar.

Vor der Durchführung der Sicherungsmaßnahmen wurde das Gebäude mittels Laserscanning und Photogrammetrie im Ist-Zustand dokumentiert. Im Herbst wurden die gefährdeten Strukturen des Khans im Rahmen einer Notsicherung stabilisiert, um einen weiteren Einsturz während der Regenfälle im Winter zu verhindern.

Langfristig ist eine Sanierung des Khan in Zusammenarbeit mit der Altertumsbehörde, den Eigentümern und den Einwohnern von Koya geplant.

koya1

Bild: Aufstellung einer Infotafel über die Altstadt von Koya

Neben den praktischen Maßnahmen zur Verhinderung eines weiteren Einsturzes des Gebäudes wurden verschiedene Aktivitäten durchgeführt, wie die Aufstellung einer Informationstafel im Basarbereich über die Altstadt von Koya, Seminare für Schüler und Studenten vor Ort und öffentliche Versammlungen, um das Bewusstsein der Einwohner von Koya für ihr wertvolles Kulturerbe und ihre Erinnerungen an die Vergangenheit zu schärfen.

Das Projekt wird  unterstützt von der der Aliph-Foundation und findet statt in Zusammenarbeit mit dem Büro Klessing Hoffschildt Architects GbR, dem General Directorate of Antiquities in Erbil, dem Department of Antiquities in Koya, der Universität von Koya, der Palacky-Universität (Olomouz) (Tschechische Republik), der Universität Pilsen (Tschechische Republik) und dem Archaeological Survey of Koya Project (ASK) .