Wadis Jahresbericht 2019

Ungeachtet der zahlreichen in der Region schwelenden Konflikte ist 2019 ein gutes Jahr für uns gewesen. Wadi und seine lokalen Partnerorganisationen haben deutliche Fortschritte bei der Thematisierung von Bürgerrechten, friedlichem Zusammenleben und umweltpolitischen Fragen im Nordirak gemacht. Die „No-to-Violence“-Kampagne erreichte in Schulen und Dörfern große Bekanntheit, Medien berichten umfassend über sie und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten sehr viele positive Rückmeldungen von Menschen, die ihnen versichern, dass die Kampagne genau das sei, was nun gebraucht und worüber man in der eigenen Community sprechen werde.

Neue Generationen sehnen sich nach einem modernen Leben abseits der Zwänge und Einschränkungen traditioneller Rollenbilder. Sie möchten persönliche Freiheit und individuelle Rechte genießen. Für sie bringt der Slogan „No to Violence“ die Sache auf den Punkt, indem er die allgemeinere Auffassung widerspiegelt, dass die gesellschaftliche Gewalt – meistens gegen Frauen und Kinder gerichtet – nicht länger akzeptabel ist.

Wadi besuchte im großen Umfang Schulen, Vorschulen und Dörfer, um mit Kindern, Lehrern und auch Eltern zu sprechen und diesen Aufklärungsmaterial bereitzustellen. Die mobilen Kindergärten waren Teil jener Kampagne, mit der Kinder unter 10 Jahren als auch deren Eltern erreicht werden sollten. Nach wie vor gehört die Bewusstmachung der Gefahren von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) zu den Bildungsinhalten – ein Thema, das mit der Forderung nach dem „Ende von Gewalt“ eng verknüpft ist.

Mit den inhaltlichen Schwerpunkten „Staatsbürgerschaft, Partizipation und friedliches Zusammenleben“ sowie „Green City Halabja“, einer Kampagne zum Schutz der Umwelt, trägt auch das Frauenzentrum Halabja wesentlich zur „No-to-Violence“-Kampagne bei. Das Programm erfreut sich innerhalb der lokalen Bevölkerung als auch unter Geflüchteten und Binnenvertriebenen großer Beliebtheit.

Sowohl der Kampf gegen Gewalt als auch der Einsatz für Umweltschutz erhalten in der Öffentlichkeit sehr positive Resonanz. Menschen erkennen den engen Zusammenhang der Herangehensweisen, da beide auf wichtige Aspekte einer friedlichen und von gegenseitigem Respekt geprägten Gesellschaft abzielen.

Insgesamt profitierten im Jahr 2019 32.013 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, von Wadis Arbeit. Die Zahl indirekt Begünstigter schätzen wir auf 50.000. Darin enthalten sind Radiohörerinnen, Leserinnen und Zuschauerinnen von Kirkuk Now ebenso wie Familien in Städten und Dörfern, für die Wadis Angebote verfügbar waren, als auch Familien, die in den Medien von der „No-to-Violence“-Kampagne erfuhren.

Den gesamten Bericht können Sie hier herunterladen.