Durch die neue Realität der erzwungenen Onlinearbeit in Zeiten von Corona stellen sich auch für Wadi neue Herausforderungen. Wir jedoch versuchen, unsere Arbeit bestmöglich fortzusetzen.
Der Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist nie eine einfache Aufgabe gewesen, aber durch die weltweite Fokussierung auf die Coronapandemie verloren FGM und andere Formen häuslicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen an Aufmerksamkeit. Wir schätzen psychosoziale Hilfe und Beratung in direkten persönlichen Treffen sehr; vor allem wenn es um FGM geht, wo durch Aufklärung präventiv geschützt werden soll.
Durch Beobachtung der Situation entstand bei uns die Sorge, dass häusliche Gewalt allgemein ansteigt und auch FGM wieder zunehmen könnte. Gesundheitspolitisch ist der Lockdown notwendig, aber er bringt sowohl hohe ökonomische Kosten als auch viele Risiken für Frauen und Kinder, die in unbeständigen und unsicheren Verhältnissen leben, mit sich.
Durch die neue Realität des Online-Arbeitens ergeben sich auch für uns neue Herausforderungen. Wadi-Teams versuchen weiterhin durch Telefonate und soziale Medien bestmögliche Aufklärung über FGM zu leisten. Die Teams arbeiten nun an einer Umfrage, die eine wichtige Rolle für den zukünftigen Umgang mit FGM spielen soll: Wie ist es möglich, mit den Folgen von FGM zu leben und die damit verbundenen Stigmata zu bewältigen?
Unsere Teams versuchen sich innerhalb der lokalen Strukturen weiterhin so gut wie möglich zu bewegen – durch gezielte Informationen in Lokalradios, Onlinemedien, soziale Medien und durch direkten Kontakt am Telefon. Dabei handelt es sich um einen fortlaufenden Prozess. Beim Kampf gegen FGM werden wir weiterhin unsere Arbeit an die äußeren Gegebenheiten anpassen und die Arbeit auf ihren Erfolg hin, auch in der Krise, überprüfen.