In den jesidischen Camps im Irak breitet sich Covid-19 weiter aus. Nun haben Flüchtlinge ihr Schicksal selbst in die Hand genommen und eine Aufklärungs- und Impfkampagne begonnen. Sie brauchen unsere Unterstützung.
In den zahlreichen Lagern des Nordirak steigen die Covid-Infektionen erneut. Sieben Jahre nach dem Völkermord müssen die jesidischen Überlebenden noch immer hier leben. Die Impfquote ist trotz vorhandener Impfmöglichkeiten zu niedrig. Jetzt haben sich in mehreren Lagern junge Leute zusammengetan und Gruppen gebildet, um aktiv zu werden. Viele von ihnen sind Frauen, die die Gefangenschaft durch den so genannten Islamischen Staat überlebt haben.
Die selbstorganisierten Gruppen sensibilisieren die Menschen und werben in ihren Communities für die Impfung. Diese dynamische Grassroots-Kampagne fördert nicht nur die öffentliche Gesundheit in Zeiten der Pandemie, sondern ist auch ein emotionales Plädoyer für den Schutz der gefährdeten jesidischen Gemeinschaft.
Eine Mitarbeiterinnen der Teams formulieren es so: „Unsere Großväter und Großmütter haben den IS-Angriff überlebt, wir wollen sie nicht wegen Corona verlieren.“
Die jungen jesidischen Teams haben sich organisiert, um in den Lagern über die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfens aufzuklären. Falschinformationen sind weit verbreitet, und Zugang zu fundiertem medizinischem Rat ist schwer zu finden. Insgesamt sechs Freiwilligen-Teams haben sich gebildet, um ihre Communities zu schützen, indem sie Aufklärung betreiben. Sie gehen von Zelt zu Zelt, um Gespräche zu führen, Fragen zum Impfschutz zu beantworten, Broschüren zu verteilen, Plakate aufzuhängen, Masken und Handhygiene-Gel zu verteilen. Diese hochmotivierten jungen Leute leisten eine großartige Arbeit und brauchen Ihre Unterstützung.
Hören Sie sie hier in ihren eigenen Worten in diesem Video:
Bis heute leben rund 240.000 Jesiden in Dutzenden von Lagern im Nordirak unter schrecklichen Bedingungen und mit schwindender Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre angestammte Heimat in Shingal. Sie sind durch die Pandemie besonders gefährdet, da sich das Virus in diesen überfüllten Lagern sehr leicht ausbreiten kann.
Die Kampagne begann vor acht Wochen, und in dieser kurzen Zeit ist die Impfquote in den entsprechenden Lagern von 20% auf 40% gestiegen. Wir brauchen Ihre Hilfe, um weiterzumachen! Wir brauchen dringend finanzielle Mittel, um diese wichtige Aktion weiterhin unterstützen zu können, insbesondere angesichts der zusätzlichen Gefahr durch die Omikron-Variante und das kältere Winterwetter.
Bitte unterstützen dieses wichtige Projekt mit einer Spende (Stichwort Covid-19 Irak):
Wadi e. V., Postbank Frankfurt
IBAN: DE43500100600612305602; BIC: PBNKDEFF
Oder online über Paypal
Die Teams werden von Wadi und der lokalen Nichtregierungsorganisation Jinda unterstützt, die sich ebenfalls an der Kampagne beteiligen. Jinda hat mehr als 600 Mädchen und jungen Frauen geholfen, die eine IS-Entführung überlebt haben. Die Mitarbeiterinnen freuen sich nun, diese Teams bei der Selbsthilfe zu unterstützen.
Wadi betreibt und unterstützt seit nunmehr 30 Jahren Projekte im Nordirak.