Bei einem mutmaßlichen Giftgasangriff vergangenen Dienstag auf die in der syrischen Provinz Idlib gelegene Stadt Chan Scheichun kamen nach Angaben von Aktivisten mindestens 72 Menschen ums Leben. In Halabja fand zu diesem traurigen Anlass eine Solidaritäts- und Protestkundgebung statt, die von Wadis Partnerorganisation NWE mitorganisiert wurde.
Bereits am 21. August 2014, dem einjährigen Jahrestag der Giftgasangriffe auf die syrische Stadt Ghouta, hatte Wadi ein Dossier veröffentlicht, das hier in Gänze heruntergeladen werden kann. Dieses umfangreiche Dossier enthält Interviews mit Augenzeugen und Überlebenden, Hintergrundinformationen über die Lage in Syrien damals und erinnert an die deutsche und europäische Beteiligung an der Herstellung von Chemiewaffen in Syrien, dem Irak und Libyen. Außerdem enthält es Stellungnahmen von Überlebenden der Giftgasangriffe auf die irakisch-kurdische Stadt Halabja. In Halabja gedachte man nun gestern der Opfer von Idlib und forderte, wie schon seit Jahren, ein Einschreiten gegen die von Assads Regime verübten Giftgaseinsätze. Die Veranstaltung wurde von zehn verschiedenen lokalen Organisationen unterstützt – auch von Wadis Partnerorganisation NWE.
Wadi setzt sich schon seit vielen Jahren für die Aufarbeitung der Giftgasangriffe auf nordirakische und kurdische Gebiete durch Saddam Husseins Truppen Ende der 80er Jahre ein und unterstützt unter anderem die extra zu diesem Zweck eingerichtete NGO „Spey“. Halabja steht als Ort indes symbolisch für die durch Giftgasangriffe begangenen Menschheitsverbrechen. Dort wurden bei einem Giftgasangriff am 16. März 1988 durch das irakische Regime rund 5000 Menschen getötet.