Unsere Lehrerinnen und Lehrer arbeiten täglich, auch an den Wochenenden, um einen qualitativ hochwertigen Unterricht und eine Abwechslung zur langweiligen Routine im Camp zu bieten.
Da jeden Tag neue Personen zu unseren täglich stattfindenden Deutschkursen kommen, werden diese von Tag zu Tag größer, sodass es jetzt eine zweite Anfängerklasse mit etwa 10 Schülerinnen und Schülern und eine fortgeschrittene Anfängerklasse mit etwa 20 Teilnehmern gibt.
Sogar an den Wochenenden sind unsere Lehrer im Klassenzimmer anzutreffen, wobei sich ein Lehrer an den Wochenenden speziell auf den Unterricht für Kinder in Mathematik, Farsi und Englisch konzentriert.
Unsere Deutschkurse umfassen insgesamt circa 30-40 Schüler, von denen die meisten täglich erscheinen. Der Großteil unserer Teilnehmenden kommt aus Afghanistan und umfasst alle Altersklassen und Bildungsgrade; von Kindern im Alter von 6 Jahren bis zu 60-jährigen Erwachsenen, Frauen und Männer, Menschen mit Hochschulabschluss und Analphabeten, sie alle versammeln sich täglich im Klassenzimmer, um gemeinsam Deutsch zu lernen.
Wir verfolgen dabei den A1-Rahmen, der vom Goethe-Institut festgelegt wurde. Schritt für Schritt werden die Themenbereiche erarbeitet und so behandelt, dass jeder die Chance hat, Fremdsprachen zu erlernen. Besonders hilfreich erweist sich dabei, dass unsere eine unserer Deutschlehrerin Farsi sprechen und schreiben kann. Es ist besonders für diejenigen, die ihre erste Fremdsprache erlernen, sehr hilfreich, Erklärungen und Übersetzungen in ihrer Muttersprache zu erhalten oder die korrekte Aussprache eines Wortes mithilfe der ihnen vertrauten Schrift zu begreifen.
Langsam aber stetig machen wir uns gemeinsam mit den Lehrinhalten vertraut, erlernen die korrekte Aussprache und erweitern unser Wissen, um letztendlich die Teilnehmenden auf ihre Ankunft und spätere Integration in Deutschland vorzubereiten. Dabei legt unsere Lehrerin einen besonderen Fokus auf Vokabular, dass bei der Erstankunft hilfreich ist und den Schüler*innen dabei hilft, sich anfänglich zu orientieren und einen groben Überblick zu verschaffen. Auch landestypische Gegebenheiten werden dabei behandelt.
Immer wieder gibt es lustige Momente und auch sehr tolle Momente, etwa wenn das Leseniveau sich steigert, die Aussprache meist schon beim ersten Versuch gut klingt oder sogar Fehler an der Tafel von den Teilnehmern selbst entdeckt werden. Es geht bei den Kursen um viel mehr als nur das Erlernen einer neuen Sprache, es geht um Hoffnung, um Beschäftigung und das gemeinsame Lernen, das Gefühl Teil einer Klasse zu sein.
Zwar verwalten sich die Moria White Helmets selbst, jedoch ist Unterstützung bei Heften, Stiften und sonstigen Materialien jederzeit benötigt.
Weitere Informationen und Hintergründe über die Arbeit von uns unterstützten Selbsthilfsorganisationen in Griechenland und ein Interview mit einem der Mitbegründer der Moria White Helmets finden Sie in unseren Rundbriefen „Selbstermächtigung“ und „30 Jahre solidarische Hilfe“