Mehr Anstrengungen zur Bekämpfung von FGM im Irak erforderlich

Am Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) fordert Wadi mehr Anstrengungen zur Beendigung von FGM, Irak und dem Nahen Osten.

Weltweit wird am Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung zur Bekämpfung dieser Praxis aufgerufen, doch in diesem Jahr stehen wir im Irak und in der Region Kurdistan vor besonderen Herausforderungen. Die Verabschiedung der Änderungen des Personenstandsgesetzes im Irak und die Legalisierung der Kinderehe stellen eine große Bedrohung für die Sicherheit von Frauen und Mädchen dar und werden zu einer weiteren Zunahme von Menschenrechtsverletzungen im Irak führen.

Im Irak gibt es auch heute noch kein Gesetz zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und kein Gesetz gegen Genitalverstümmelung. Das sind Voraussetzungen, unter denen solch furchtbare Taten leider immer weiter geschehen und nicht eingedämmt werden. Die Legalisierung der Kinderehe in Irak wird auch die Situation von Frauen und Mädchen in der Region Kurdistan verschärfen, wo FGM, Kinderheirat und andere Formen von Gewalt bereits durch das Gesetz Nr. 8 von 2011 zur Bekämpfung häuslicher Gewalt gesetzlich verboten sind.

Die Bemühungen zur Beendigung von FGM müssen fortgesetzt werden

Frauen und Mädchen im Irak brauchen mehr denn je internationale Unterstützung und Hilfe; die Anstrengungen zur Bekämpfung von Genitalverstümmelung im Irak müssen fortgesetzt werden. Lokale und internationale Organisationen der Zivilgesellschaft tun ihr Bestes, um diese Probleme auf internationaler Ebene wie der Europäischen Union, Human Rights Watch und in Genf zur Sprache zu bringen. Wir müssen uns, wie im Universal Periodic Review (UPR) des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen für Irak gefordert, auf Kinderrechte und die Bekämpfung von Genitalverstümmelung konzentrieren.

Genitalverstümmelung ist nach wie vor ein stiller Kampf, den Tausende von Frauen und Mädchen im Irak ohne jegliche Beratung, medizinische oder psychologische Hilfe führen. Unsere Partner arbeiten trotz fehlender finanzieller Mittel konsequent an der Bekämpfung von FGM in Kurdistan und im Irak weiter. Sie leisten weiterhin psychosoziale Unterstützung und Aufklärungsarbeit, um diese Praxis zu bekämpfen.

Aktivitäten am 6. Februar im Irak

Am 6. Februar dieses Jahres organisieren Wadi und seine lokalen Partner verschiedene Aktivitäten, um die Bedeutung der Bekämpfung von FGM in den sozialen Medien hervorzuheben und das Bewusstsein dafür in der Öffentlichkeit zu schärfen. Es wird Aktionen und Treffen am runden Tisch mit Interessenvertretern geben und wir werden Aufklärungsvideos, Podcasts und Interviews auf verschiedenen lokalen und internationalen Kanälen verbreiten.

Obwohl die Zahlen dank der ständigen Bemühungen unserer Partner und einer zunehmend aufgeklärteren Zivilgesellschaft deutlich zurückgegangen sind, ist der Kampf noch lange nicht gewonnen. FGM ist eine lebenslange Verletzung mit sowohl akuten als auch langfristigen Auswirkungen. Daher stellt sich die Frage, wie mit den betroffenen Frauen und Mädchen umgegangen wird, wie sie bestmöglich trotzdem ihr Leben führen können und welche Art von Hilfe sie benötigen. Diese Fragen sind in der humanitären Hilfe nach wie vor relevant, und Wadi und Partner wollen hier bestmögliche Hilfe gewähren.

Suleimaniah, 5. Februar 2025